Es muss etwa 2020 gewesen sein, als ich damit begann, Lebensläufe von Holocaust-Opfern und -Überlebenden für einen kleinen Geschichtsverein aufzuzeichnen. Es war frustrierend, wie wenig sich von diesen Lebenswegen nachzeichnen ließ. Gar nicht zu reden von der immer wiederkehrenden Abschlusszeile, dass dieser Mensch von Nationalsozialisten ermordet wurde. Seitdem beschäftigt mich, was uns erinnern lässt. Wirklich erinnern lässt und nicht nur das formelhafte Festhalten von Lebensdaten. Ich war froh, wenn ich wenigstens Fotos zu sehen bekam.
Diese Seiten sind so etwas wie ein Online-Arbeitsjournal. Um meine Erkenntnisse festzuhalten und in einem Austausch zu erweitern. Ich bitte darum, „ich erinnere mich“ als Lernprojekt zu verstehen und freue mich über Anregungen und Tipps.

Ich erinnere mich, dass ich mir vorgenommen hatte, aus jedem Buch, das ich in der Boston Public Library las, die Seite 48 herauszureißen, aber bald das Interesse verlor.

Aus: I Remember von Joe Brainard | Deutsch „Ich erinnere mich“ 2011 (APPLAUS Verlag)

Was mich daran erinnert, dass ich mir vornahm, den Inhalt der Seite 67 aus Büchern, die ich besitze, aufgreife und daraus andere Geschichten, Prosa-Miniaturen, mache. Was aus dieser Idee geworden ist, lesen Sie auf meinem Blog ersatzgestalt.


Aus meinem Arbeitsjournal

Die alte Heimat der Anderen
Journal

Die alte Heimat der Anderen

Was ist aus meiner Heimat geworden? Diese Frage stellt sich der Filmemacher Michael Höft in einer Reportage, die der NDR (NDR Story) in der ARD-Mediathek zeigt. Er reist – mit eiem BMW-Oldtimer in seine Heimatstadt Lüchow im Wneland. Dort wuchs er in den 1980er Jahre auf. Dramaturgischer Anlass ist ein Klassentreffen. Interessant ist, welche Erinnerungspunkte […]